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Geschäftsjahr 2024

Gemeinsam auf Wachstumskurs

Unsere Volksbank Mittlerer Neckar eG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück – trotz weiterhin herausfordernder Rahmenbedingungen. Unsere Zahlen sprechen für sich: Wachstum in allen wesentlichen Bereichen, eine gestärkte Marktposition in der Region und ein engagiertes Team, das diesen Erfolg gemeinsam mit unseren Mitgliedern und Kunden möglich macht. Ihr Vertrauen, Ihre Treue und die enge Partnerschaft sind unser Antrieb – aus Verantwortung für die Zukunft.

Konjunktur in Deutschland

Das Jahr 2024 fiel in Deutschland aus gesamtwirtschaftlicher Sicht abermals schwach aus. Nach ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes sank das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,2 %. Bereits im Jahr 2023 war die reale Wirtschaftsleistung aufgrund struktureller und konjunktureller Belastungen etwas zurückgegangen (-0,3 %). Erfreulich ist jedoch, dass die Inflation weiter nachließ. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresdurchschnitt 2024 um 2,2 %, nachdem sie sich 2022 und 2023 noch um hohe 6,9 % und 5,9 % verteuert hatten.

Die zu Jahresbeginn hoffnungsvoll stimmenden Anzeichen für eine spürbare konjunkturelle Erholung verfestigten sich im weiteren Jahresverlauf nicht. Gründe für die bis zum Jahresende andauernde Wirtschaftsflaute waren neben der verhaltenen globalen Industriekonjunktur auch inländische Strukturprobleme, wie die im internationalen Vergleich hohen Strom- und Gaspreise, der anhaltende Fachkräftemangel, die hohe Bürokratiebelastung und die in weiten Teilen vernachlässigte Verkehrsinfrastruktur. Belastend wirkten auch die hohen wirtschaftspolitischen Unsicherheiten – die mit dem Bruch der Ampel-Regierungskoalition in Deutschland und dem Wahlsieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen zum Jahresende nochmals zunahmen.

Diese dämpfenden Faktoren machten sich insbesondere im verarbeitenden Gewerbe bemerkbar, dessen preisbereinigte Wertschöpfung auf Jahressicht merklich nachließ. Auch im Baugewerbe gab die reale Wertschöpfung deutlich nach. In vielen Dienstleistungsbereichen blieb die Entwicklung ebenfalls hinter den Erwartungen vom Jahresanfang zurück, da sich die privaten Haushalte trotz steigender Realeinkommen mit Konsumausgaben zurückhielten.

Finanzmärkte: Leitzinssenkungen und DAX-Allzeithoch

Die allgemeine Teuerung ließ 2024 erneut nach. Im Januar lag die Inflationsrate, gemessen an der jährlichen Veränderung des Verbraucherpreisindex, noch bei 2,9 %. Im Jahresverlauf sank die Inflationsrate unter Schwankungen auf bis zu 1,6 % im September, bevor sie zum Jahresende wieder anzog. Im Jahresdurchschnitt stiegen die Verbraucherpreise um 2,2 % und damit deutlich schwächer als 2023 (+5,9 %) und 2022 (+6,9 %).

In den meisten großen Volkswirtschaften folgten nach dem Zinsgipfel 2023 erste Leitzinssenkungen. Die EZB leitete diesen Kurs im Juni ein – gestützt auf sinkende Inflationsraten und die Erwartung, das Inflationsziel mittelfristig zu erreichen.

Trotz anhaltender Krisenherde wie dem Ukrainekrieg und dem Nahostkonflikt sowie einer schwachen Konjunktur in Deutschland entwickelten sich die Aktienmärkte 2024 überraschend positiv. Nach einem starken Vorjahr setzte der DAX seinen Aufwärtstrend fort: Von 16.751 Punkten zu Jahresbeginn stieg er am 12. Dezember auf ein Allzeithoch von 20.426 Punkten. Zum Jahresende schloss er bei 19.909 Punkten – einem Plus von 18,9 % im Jahresendvergleich.

Regionale Entwicklung

Die Wirtschaft in der Region befindet sich in einer tiefgreifenden Krise. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine und den Energiepreissteigerungen konnte sich die regionale Wirtschaft nicht erholen. Aktuell bewerten laut der IHK etwa 26 % der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut. Allerdings beurteilt nach wie vor etwa ein Drittel der Unternehmen ihre Geschäftslage als schlecht. In der jüngeren Vergangenheit waren die Unternehmen immer wieder mit Unsicherheiten bezüglich wirtschaftlicher Förderungen und der künftigen Ausrichtung der Wirtschaftspolitik konfrontiert. Rund 45 % sehen in der aktuellen Wirtschaftspolitik ein Geschäftsrisiko.

Die Erwartungen hinsichtlich der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung in der Region bleiben verhalten. Nur etwa 16 % der Unternehmen erwarten in den kommenden 12 Monaten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage, während etwa 30 % von einer Verschlechterung ausgehen. Angesichts der trüben Zukunftsaussichten bleiben auch die Investitions- und Beschäftigungspläne zurückhaltend. Rund 21 % der Unternehmen planen, ihre Investitionen im Inland zu erhöhen, während 37 % einen Rückgang erwarten.

Branchenbezogene Entwicklung

In einem gesamtwirtschaftlich schwierigen Umfeld entwickelte sich das Kredit- und Einlagengeschäft der 672 Genossenschaftsbanken mit ihren über 30 Millionen Privat- und Firmenkunden im Geschäftsjahr 2024 besser als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr gewann insbesondere das bilanzielle Kundeneinlagengeschäft wieder merklich an Dynamik.

Zudem erhöhten sich die bilanziellen Kundenforderungen der deutschen Genossenschaftsbanken im Vorjahresvergleich um 20 Milliarden Euro auf 797 Milliarden Euro (+2,6 %). Auch das Einlagengeschäft erfuhr eine deutliche Ausweitung. Im Ergebnis stiegen die Kundeneinlagen im Jahr 2024 um 32 Milliarden Euro auf 892 Milliarden Euro (+3,7 %). Die addierte Bilanzsumme aller Genossenschaftsbanken erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 % auf 1.208 Milliarden Euro.

Die Genossenschaftsbanken haben im Jahr 2024 ihr bilanzielles Eigenkapital um 2,1 Milliarden Euro auf 66 Milliarden steigern können (+3,2 %). Mit dieser Eigenkapitalausstattung können die Kreditwünsche der Privat- und Firmenkunden auch in Zukunft erfüllt werden.

Entwicklung der Volksbank Mittlerer Neckar eG

In einem von wirtschaftlicher Stagnation und globalen Krisen geprägten Umfeld verzeichnete unsere Bank, sowohl im Kreditgeschäft als auch auf der Einlagenseite, über dem Plan liegende Zuwächse. Das abgelaufene Geschäftsjahr war aber auch für unsere Bank, unter anderem durch oben genannte Voraussetzungen, herausfordernd. Zudem ändern sich die Rahmenbedingungen für unser Geschäftsmodell ständig und bleiben komplex.

Unsere Bilanzsumme konnten wir um 212 Mio. Euro auf jetzt knapp 6 Milliarden Euro erhöhen. Mit dem Anstieg um 3,7 % liegen wir über dem durchschnittlichen Zuwachs aller Genossenschaftsbanken in Deutschland (+2,9 %). Der Anstieg resultiert überwiegend aus Zuwächsen im Kundenkreditgeschäft und im Kundeneinlagengeschäft.

Erneutes Wachstum im Kreditgeschäft

Unsere Kreditvergabe konnten wir um rund 275 Mio. Euro auf 4,4 Mrd. Euro steigern (+6,7 %). Dies liegt erfreulicherweise deutlich über unserem Planwert von 3,5 %. Die Zuwächse 2024 betreffen zu einem Viertel Neuvergaben im Firmenkundengeschäft und zu drei Vierteln Neufinanzierungen im Privatkundenbereich.

Im Bereich der privaten Wohnbaufinanzierung sehen wir Anzeichen einer Aufwärtsbewegung. Waren die Neugeschäftsvolumina in der privaten Wohnbaufinanzierung seit den EZB-Leitzinserhöhungen seit Mitte 2022 deutlich rückläufig gewesen, nahm die Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten bei Privatpersonen aufgrund leicht sinkender Kreditzinsen und der verbesserten Aussichten am Wohnimmobilienmarkt wieder zu, auch wenn die Kreditnachfrage noch nicht das Niveau während der Niedrigzinsphase erreicht.

Kritisch bewerten wir den nach wie vor verhaltenen Wohnungsneubau, insbesondere bei größeren Bauträgerprojekten. Als Volksbank in der Region stehen wir neben unseren Privatkunden auch unseren Gewerbe- und Firmenkunden in Krisenzeiten zur Seite. Trotz der andauernden konjunkturellen Schwäche und angesichts der Unsicherheiten über den wirtschaftlichen Fortgang nahm auch auf der Firmenkundenseite die Kreditnachfrage und die Inanspruchnahme von Kreditlinien zu.

Entwicklung der Kundeneinlagen

Bei den Kundeneinlagen verzeichneten wir ein Plus von 325 Mio. Euro (+7,5 %) auf 4,7 Mrd. Euro. Aufgrund des hohen Zinsniveaus wurden die Sparanreize verstärkt. Weiterhin sind klassische Sparanlagen und festverzinsliche Produkte wie zum Beispiel Termineinlagen bei den Kunden gefragt.

Kundenvolumen

Alle Geldanlagen und Kredite unserer Volksbank sowie die bei den Partnerunternehmen – hierzu zählen zum Beispiel der Fonds-Anbieter Union Investment, die R+V Versicherung oder die Bausparkasse Schwäbisch Hall – ergeben zusammen ein betreutes Volumen von 13,4 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Plus von 6,5 %.

Zins- und Provisionsüberschuss nimmt zu

Die positive Entwicklung des Kundengeschäfts zeigt sich auch in der Entwicklung des Zins- und Provisionsüberschusses. Beide Ertragssäulen verzeichnen ein Wachstum. Der Zinsüberschuss stieg um 5,3 % auf 100,8 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss legte um 3,9 % auf 37,2 Mio. Euro zu. Wie in den Vorjahren wurde der größte Anteil des Provisionsüberschusses im Zahlungsverkehr generiert, gefolgt vom Vermittlungs- und Wertpapiergeschäft.

Der allgemeine Verwaltungsaufwand stieg um 1 % auf 77,8 Mio. Euro. Die Steigerung resultiert aus tariflichen Erhöhungen der Gehälter.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg um 1,9 % auf 54,5 Mio. Euro. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit stieg um 33 Mio. auf nunmehr 96,8 Mio. Euro an. Nach Steuern bleibt damit ein Jahresüberschuss von 8,6 Mio. Euro. Wir werden der Vertreterversammlung vorschlagen, diesen zur Zahlung einer Dividende von 4 % an unsere Mitglieder und zur Dotierung unserer gesetzlichen und anderen Ergebnisrücklagen zu verwenden.

Ausblick

Die Entwicklung des Finanzsektors und damit auch das geschäftliche Umfeld unserer Volksbank wird im nächsten Geschäftsjahr entscheidend von der weltwirtschaftlichen Entwicklung, dem zukünftigen Zinsniveau, den geopolitischen Unruhen und dem daraus resultierenden konjunkturellen Verlauf in der Eurozone und Deutschland beeinflusst.

Der Jahreswirtschaftsbericht für 2024 erwartet für das Jahr 2025 einen moderaten Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 0,3 %. Angesichts der weiterhin bestehenden innenpolitischen und geopolitischen Unsicherheiten dürfte die schwache binnenwirtschaftliche Entwicklung des vergangenen Jahres zunächst anhalten. Erst im weiteren Jahresverlauf ist bei zunehmender Klarheit über die zukünftigen wirtschafts-, finanz- und handelspolitischen Rahmenbedingungen im In- und Ausland mit einer etwas anziehenden wirtschaftlichen Dynamik zu rechnen. Wachstumsimpulse dürften vor allem von der Binnenwirtschaft ausgehen.

Die oben genannten Herausforderungen wollen wir angehen und unsere Zukunft aktiv gestalten. Wir setzen dabei weiterhin auf das regionale Geschäftsmodell und wollen unsere Marktposition durch Aktivitäten im Bereich der umfassenden Kundenbetreuung und -beratung festigen. Wir sind derzeit hinsichtlich unserer Ertrags- und Vermögenslage im Vergleich zu anderen Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg überdurchschnittlich aufgestellt, um die strukturellen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern.

Gewinnverwendung

Der Vorstand schlägt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat vor, den Jahresüberschuss von 8.639.403,24 Euro – unter Einbeziehung eines Gewinnvortrags von 4.968,74 Euro (Bilanzgewinn von 8.644.371,98 Euro) – wie folgt zu verwenden:

GewinnverwendungEUR
Ausschüttung einer Dividende von 4,0%2.613.303,37
Zuweisung zu den Ergebnisrücklagen
a) Gesetzliche Rücklage 3.015.000,00
b) Andere Ergebnisrücklagen 3.015.000,00
Vortrag auf neue Rechnung1.068,61
8.644.371,98

Voraussetzung dafür ist die Zustimmung der Vertreterversammlung am 30. Juni 2025.

105.691 Menschen waren im Jahr 2024 Mitglied bei unserer Volksbank. Damit profitiert jeder zweite Kunde von unserem Geschäftserfolg in Form einer Dividende.

Wir danken unseren Mitgliedern, unseren Kundinnen und Kunden, unseren Mitarbeitenden sowie unseren Partnern innerhalb der Genossenschaftlichen FinanzGruppe für ihr Vertrauen und die gute Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr. Ebenso bedanken wir uns bei unserem Aufsichtsrat für die jederzeit vertrauens- und verantwortungsvolle Zusammenarbeit.

Der Vorstand der Volksbank Mittlerer Neckar eG

Markus Schaaf,
Sprecher
Eberhard Gras
Thomas Krießler
Martin Winkler

Markus Schaaf

Sprecher
Verantwortlich für die Bereiche: Interne Revision, Unternehmenskommunikation, Gesamtbanksteuerung, Rechnungswesen, Organisation

Thomas Krießler

Verantwortlich für die Bereiche: Privatkunden, Rund um die Immobilie, Vertriebsmanagement

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